Über mich

Das Klavier und ich

Seit ich denken kann, übt das Klavier eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf mich aus. Das mag daran liegen, dass auf der Seite meiner Mutter seit Generationen Klavier gespielt wird oder auch daran, dass der Ur-Großvater meines Vaters Gerhard Ludwig Nagel in Heilbronn eine Klavierfabrik betrieben hat.

Aufgrund dessen war es wohl absehbar, dass ich, als es um die Berufswahl ging, nicht ganz so zufällig den Beruf des Klavierbauers wählte. Zum Ende der Schulzeit sollte ich damals ein Berufspraktikum wählen. Aber welches? Zwar spielte ich wie viele Ende der 90er Jahre mit dem Gedanken „Irgendwas mit Computern“ zu machen, aber irgendwie war meine Leidenschaft doch nur so richtig bei den Klavieren, weswegen meine Mutter mir vorschlug, bei unserem Klavierstimmer ein Praktikum zu machen. So richtig wusste ich noch nicht, was ein Klavierstimmer so wirklich macht, aber die Tatsache, dass es um Klaviere ging, reichte mir schon.

Angekommen in der Werkstatt des Klavier- und Cembalobaumeisters zeigte er mir gleich ein paar Arbeiten, die ich machen sollte und in weniger als einer Stunde wusste ich, dass das genau das war, was ich den Rest meines Lebens machen wollte. Bald darauf fand er ein NAGEL Klavier, das zum Verkauf stand, aber in einem stark überholungsbedürftigen Zustand war. Er bot mir an, dass ich nach der Schule in seiner Werkstatt unter seiner Anleitung das Klavier überholen könne. Also fuhr ich in dieser Zeit oft nach der Schule zu ihm und überholte das komplette Klavier.

Als die Schule zu Ende ging, wollte ich endlich die Ausbildung zum Klavier- und Cembalobauer beginnen. Da mein Klavierstimmer / Klavierbauer bereits einen Lehrling hatte, empfahl er mir, doch im Neubau (also in einer Manufaktur/Fabrik) eine Stelle zu suchen.